Ein lauwarmer Artikel. Ein Mikrokosmos, in dem viel Gesagtes zutrifft – und ein Makrokosmos, der die Schnauze von derlei eitler Rabulistik voll hat. In der ‚Zeit‘ wärmt Ana Maria Michel ranziges Gulasch auf. Und ich hab‘ mich ködern lassen.

Mit der Kreativität ist das so eine Sache. Es braucht Erfahrung um tatsächlich kreativ zu sein. Diese Erfahrung kann aus den unterschiedlichsten Ecken kommen: Persönliche Erlebnisse zum Beispiel. Oder Kenntnisse kultureller Natur. Ganz klar nicht kreativ ist es, einen Streit aufwärmen zu wollen, der inzwischen schon von allen Seiten als … sagen wir … erledigt betrachtet wurde. Nicht, weil jetzt alle einer Meinung wären, sondern vielmehr, weil wir aufgehört haben uns ununterbrochen gegenseitig zu beflegeln.
Fr. Michel, die in ihrem Artikel für die ‚Zeit‘ das Feld ‚Blogger gegen richtige Bücherkenner‚ einmal zu oft beackert, benimmt sich wie eine perfekte Mischung aus Ballettensemble und Stampede: Fein ziselierte Beleidigungen mit dem emotionalen Dampfhammer. Und das, obwohl es im Grunde nur noch zwei Arten potenzieller Leser gibt: Die Journalisten und Blogger – denn den Rest der Welt wird ein derartiger Text (selbst, wenn er qualitativ hochwertig ist) nicht interessieren.
Ihr Artikel wird jedenfalls niemanden, der einer der beiden Gruppen angehört, von der Überlegenheit des Standpunkts des anderen überzeugen. Er handelt sich dabei also um plumpe, gegen das ‚feindliche Lager‘ gerichtete Stichelei. Warum? Keine Ahnung. Ich weiß, ehrlich gesagt, nicht, was daran interessant genug ist, als dass dieses Thema von beiden Seiten gelegentlich wieder ausgegraben wird.
Zum Besseren Verständnis habe ich die Überschriften analog zu jenen im Original-Text gewählt. Und bitte verzeiht mir, dass der Text so lange ist – aber es ging nicht anders. 🙂
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