Kein eBook schaff ich (nicht)

Kein eBook schaff ich (nicht)

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Stellt Euch dieses Bild mit eBook vor. Manches geht so einfach nicht.

Manchmal hat man das Gefühl, zwischen Lesern von eBooks und „echten“ Büchern liegt ein tiefer Graben. Ist dem so? Falls ja, dann könnt Ihr mich getrost vergessen. Auf beiden Seiten.

Ich bin Buchhändler – und mir ist das geschriebene Wort auf Papier lieber als auf Monitoren. Das stimmt schon. Trotzdem bin ich so Technik-affin, dass ich tolle, große Bibliotheken im Netz auch nicht verachten kann.

Im Januar habe ich 20 Bücher gelesen, letzten Monat waren es noch immer 15. Wie könnte ich da die Vorteile ignorieren, die es mit sich bringt nach Lust und Laune durch tausende Bücher zu stöbern, die ich auch sofort in meinen Händen halten kann. Nun … virtuell.

Also – was macht man da? Ich nutze beides parallel, natürlich. Schon alleine, weil 20 Bücher im Monat eine Menge Geld bedeuten. Selbst für einen Buchhändler, der ein paar Freiexemplare dazwischen verputzt. Und so viele sind das nicht, wenn man (wie ich) in der literarischen Nische zu Hause ist. 😀

Eines fällt mir allerdings schon auf: Ich lese deutlich schneller, wenn ich Papier in Händen halte. Das könnte daran liegen, dass ich eBooks nicht auf einem -Reader, sondern einem Tablett lese. Aber selbst wenn das der Grund ist, so scheint mir eines doch klar: Offline lesen lässt mich genauer lesen. Manchmal vielleicht sogar tiefer in die Geschichte eintauchen, weil ich nicht dauernd das Bedürfnis verspüre es online zu teilen. Klar … dauert auch länger, als eine Zeile zu markieren und zB via Twitter in den Äther zu schicken.

Wie geht es Euch? Nutzt Ihr auch beides parallel? Habt Ihr Präferenzen? Oder seid Ihr auch Glaubenskrieger? Gibt es am Ende vielleicht Bücher, die sich als eBook einfach unmöglich lesen lassen? Lasst es mich wissen, ich brenne vor Neugier! 😀


Anmerkung

Das Foto mit Brille und Buch stammt von Pexels. Es wurde hier heruntergeladen.

23 Kommentare zu „Kein eBook schaff ich (nicht)“

  1. Hm, ich lese wiederum auf dem eReader deutlich schneller als auf Papier. Auf dem Tablet lesen wiederum mag ich nicht, da es mir zu anstrengend ist. Aber meine Augen sind ja auch ein paar Jahre älter. Nur die Augen natürlich.

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    1. Selbstverständlich, die Augen.

      Ich glaube ja auch, dass die Reader diesen Vorteil haben. Also … das man mit ihnen zumindest schneller unterwegs ist als mit Tablets. Auch für mich ist es anstrengender. Allerdings ist mir das Papier insgesamt vielleicht auch deshalb lieber (und ich lese darauf gedrucktes schneller), weil ich mich besser darauf konzentriere. Verzwickt.

      Ich habe einmal ‚The Shallows‘ gelesen. Ganz kann ich der These jedenfalls nicht zustimmen, dass digitales Lesen im Hinblick auf das Erfassen und Merken von Texten eine Katastrophe ist. Andererseits könnte ich nicht behaupten, dass da gar nichts dran wäre… 😦

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  2. Hallo Daniel,

    ich lese nur analog. Ich würde mich durchaus als technikaffin bezeichnen und habe auch schon einige Bücher zum Test auf dem Tablet und dem Kindle gelesen. Aber was das Leseerlebnis angeht, bin ich altmodisch. Vielleicht auch, weil ich sonst ziemlich viel am Rechner sitze. Und weil ich schöne Bücher und die hohe Buchkunst liebe, weshalb ich auch gerne darüber blogge und versuche die Liebe zum schönen Buch zu teilen.

    Liebe Grüße
    Tobi

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    1. Kann ich gut nachvollziehen. Vor allem weil ich viele Bücher sammle. Das macht einfach einen ganz anderen Eindruck und steigert das Lesevergnügen.

      Witziger Weise sind es besonders die Comics (oder nobel: Graphic Novels), bei denen ich mir ganz und gar nicht vorstellen kann, dass sie jemals digitalisiert akzeptiert werden. Sie bilden sozusagen die Grenze der Möglichkeiten digitalen Lesens. Und alleine, dass es diese gibt, lässt an eine Zukunft für schön gestaltete Bücher glauben. 🙂

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  3. Hallo Daniel,

    ich habe schon Bücher aus dem iBook Store auf dem iPad gelesen, aber das ist kein Vergleich zu einem eReader.

    Ich lese deutlich mehr Print Bücher als eBooks, lese nie parallel, merke aber auch keinen Unterschied ist die Schnelligkeit des Lesens.

    Ich bin auch keine Glaubenskriegerin! Ich ärgere mich nur manchmal, dass ein eBook tatsächlich mehr kostet als ein Buch, und kann mir nicht vorstellen, warum das so sein muss. Ein eReader ist manchmal einfacher, wenn man verreist zum Beispiel. Statt schwere Bücher im Koffer einen eReader in der Hand ist ein erheblicher Unterschied.

    Meine Präferenz geht schon in Richtung Buch statt eBook, aber das ist dann irgendwann eine Frage des Platzes, weil ich meine Bücher auch nicht mehr hergeben will 😀

    Liebe Grüße
    Janice

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    1. Das kenne ich auch nur all zu gut! Ich bin auch so ein notorischer Sammler. Vielleicht ist es auch der ästhetische Aspekt, der eine Präferenz meinerseits für das gedruckte Buch erzeugt. Klar – der Platz-Vorteil ist enorm. Ich gedenke das ja bekanntlich durch einen EURO-MILLIONEN-Gewinn zu lösen. Aber bis dahin werde ich wohl auch zweigeleisig fahren müssen. 😀

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  4. Ich arbeite in einer Bibliothek und lese beides. Mein Favorit wird immer das gedruckte Buch bleiben, dennoch genieße ich auch die Vorzüge des e-Books. Deshalb habe ich auch ein e-Book und unsere Bibliothek bietet auch eine On-leihe an. Jemand hat mal gesagt, gedruckte Bücher sind wie Kerzen, diese wurden auch nie komplett verdrängt als die Elektrizität erfunden wurde. Genauso wird das gedruckte Buch nie komplett durch e-Books verdrängt werden.

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  5. Ich lese beides, wenn auch Analog sehr viel mehr. Es ist einfach viel schöner ein Buch in den Händen zu halten als ein technisches Gerät. Das finde ich so unpersönlich, kalt. Klar spreche ich dem eBook seine Daseinsberechtigung nicht ab, es hat wieklich viel Vorteile.

    Was sicher dazu beiträgt das ich sehr viel lieber Analog lese ist, wenn mir ein Buch sehr gut gefällt, dann will ich es auch besitzen, im Regal stehen haben. Basta. Also müsste ich das Buch dann dennoch auch noch kaufen *lach* Und eBooks gehören mir nicht, ich zahl nur für die Lizenz es lesen zu dürfen. Sollte der Verlag oder Autor das Buch aus dem Store empfernen, ist es auch bei mir futsch. Das geht gar nicht. Für diesen Preis auf alle Fälle nicht.

    Liebe Grüsse
    Alexandra

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    1. Genau mein Problem. Ich habe zum Beispiel die GoT-Reihe elektronisch gelesen. Und jetzt müsste ich sie mir kaufen, damit alles wieder rund läuft. Aber ich tröste mich damit, dass die Reihe noch nicht vollständig ist und ich sie erst erwerbe, wenn es ein einheitliches Design gibt. 😀

      Auch zum Thema ‚eBook ist nur geliehen‘ will ich einmal etwas schreiben. Das erinnert mich so sehr an George Orwells Dystopie, dass ich manchmal richtiggehend heulen könnte…

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      1. Super, jetzt zickt doch tatsächlich Google+ rum? Also ich versuchs noch mal nicht wundern wenn meine Antwort jetzt dann 2 mal auftauscht, dann einfach löschen… Ich versuchs jetzt mit Twitter

        Dann bin ich ja beruhigt das es nicht nur mir so geht. *gg* Dann hoff ich das du die reihe dann in einem Guss im Regal stehen hast, irgendwann 😉 Sieht halt schon schön aus wenn die dann so passendr, Reih an Reih da im Regal stehen… *schmelz*

        Ich bin auf alle Fälle gespannt was du darüber schreiben magst. Ich find die allgemeine immer weiter verbreitende Tendenz das man alles nur noch mieten oder leihen kann echt zum ko…davon laufen. Aber das ist noch mal eine etwas andere Geschichte. *gg*

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      2. Alles klar – wundere mich nicht. 😀

        Grundsätzlich bin ich gar nicht so sehr dagegen eingestellt, dass nicht mehr jeder alles besitzt. Wir produzieren (als Gesellschaft) zu viel. Mein Dilemma ist allerdings, dass ich die falschen Leute am Ruder wähne und deshalb skeptisch bin, ob es im Augenblick eine gute Idee ist alles derart umzustellen. Oder ob es den richtigen Augenblick je geben wird…

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      3. Ne, ich finde auch das man nicht mehr alles besitzen muss. Aber es gibt doch viele Dinge wo ich finde, wenn ich schon so viel bezahle dann soll ich es auch besitzen dürfen. Oder wo ich finde da macht es es wirklich mehr sinn. Aber man kann natürlich die Kinden so abhängig machen. Vor allem wenn es kein vergleichliches Produkt gibt. Sowas nennt man dann auch Kundenbindung. Entweder miete oder leih ich es mir, dann will ich es aber auch im Preis spären oder dann ist es für mich halt reine abzocke.

        Wie du sagst, es sind die falschen am Ruder, und ich denke das wird sich so schnell auch nicht ändern, da muss es zuerst ziemlich knallen, denn der Mensch ist einfach viel zu bequem und wirklich was zu ändern. Und so lange 60 Familien sich die 90% des Weltvermögens teilen, wird das auch gar nicht anders werden. Denn die gucken schon das es ihnen weiter hin so gut geht.

        Kimm gut durch den Tag und liebe Grüsse aus Zürich 😉
        Alex

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  6. Hm ich bin mir unschlüssig. Ich persönlich will ein Buch, das ich mag, besitzen. Ich will es haben, ich will es in meinem Regal stehen sehen, wo ich vom Sofa aus drauf schauen kann und unseren Gästen aufdringlich präsentiere:“Seht her, ich kann lesen!“ Wenn ich mir ein Buch ausleihe und es toll finde, dann muss iches kaufen und in mein Regal stellen. Manchmal lese ich es danach garnicht mehr. Aber wenn ich den Buchrücken sehe, erinnere ich mich…

    Ich besitze so ein e-Book für den Urlaubskoffer und dann zahle ich für die Geschichte und danach nochmal um mir das Buch ins Regal zu stellen. Das ist auf Dauer doch nur wirtschaftlicher Unsinn, den ich da treibe. Und am Strand hab ich Kratzer rein gemacht.

    Bisher war mein schlichtes Urteil, e-Bookleser konsumieren nur und Echtbuchleser lieben. Aber es gibt Studien. Wenn man per Papier das Geschriebene aufnimmt. Dann nimmt man konzentriert alles auf. Mehr nicht. Jemand der über elektronische Mittel ein Buch liest, dessen Hirn bleibt offen für andere Reize. Man bleibt Entscheidungsfähiger und kann besser eigene Schlüsse ziehen. Wahrscheinlich wird man deswegen schneller Müde, wie du bereits erwähntest. Das Hirn wird einfach anders gefordert.

    So muss ich jetzt mein Urteil revidieren. Anscheinend hat beides seine Berechtigung und hat sogar jeweils ganz eigene Vorteile.

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    1. Besser hätte ich’s definitiv nicht schreiben können. 🙂

      Ich gehöre auch zu den Wahnsinnigen, die dann ein Buch nachkaufen. Allerdings kaufe ich keine eBooks, was zum Einen daran liegt, dass ich als Buchhändler Leseexemplare bekomme. Und zum Anderen daran, dass ich einen monatlichen Beitrag gegenüber einer großen elektronischen Bibliothek gegenüber Dateien bevorzuge, für die ich ohnehin nur ein Nutzungs- und kein Besitzrecht bekomme. 😀

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  7. Beides. Ich habe zwei ebookreader (damit ich nicht von einem einzigen Händler abhängig bin). Über mein Leseforum bekomme ich aber überwiegend Papierbücher. Das kann ganz schön anstrengend sein (von der Platzfrage mal abgesehen), denn die letzten Exemplare wogen zum Teil gefühlt eine Tonne (je ca 1kg). Da fällt es schon schwer (im wahrsten Sinne des Wortes), so ein Buch über längere Zeit in den Händen zu halten — mit einer Hand geht schon mal gar nicht. So ein Buch kann ich auch nicht mitnehmen, wenn ich unterwegs bin. Außerdem haben Printbücher selten ein Inhaltsverzeichnis. Ich gehe aber gerne mal im Buch zurück, wenn mir etwas auffällt, das ich überprüfen möchte. Im Reader gebe ich einfach den Suchbegriff ein, und Bingo. Im Print muss ich alles durchblättern und überfliegen, um zu finden was ich suche, selbst wenn ich in etwa weiß, in welchem Kapitel ich suchen muss. Wann und warum haben die Verlage eigentlich aufgehört, Inhaltsverzeichnisse zu drucken? Für mich gehört das zu einem Buch. Im ebook-Format habe ich es in der Regel auch, warum also nicht im Print? Oh, und habe ich schon erwähnt, dass ich keinen Platz mehr habe? Die Bücher stapeln sich überall — gegessen wird im Stehen, denn auch der Esstisch ist voll mit Büchern. 😀

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    1. Ja, die Sehnenscheidenentzündung ist das Tapferkeitsabzeichen des passionierten Lesers. Das stimmt schon. Ich kann das also gut nachvollziehen.

      Die Inhaltsverzeichnisse gehen mir, interessanter Weise, nicht ab. Aber jetzt, wo Du es erwähnst, ist es tatsächlich auffällig – auch wenn es nur Romane zu betreffen scheint.

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      1. Tatsache! Das war mir nun wiederum nicht aufgefallen, aber du hast recht. Es betrifft nur Romane. Also, ein eindeutiges Plus für das ebook hier. 😉

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      2. Vielleicht ein ganz guter Ansatz. Ich erinnere mich auch daran, dass ein Verlag zu jedem Hardcover automatisch das e-Book dazu gegeben hat. Der Verlag ist zwar in der Zwischenzeit Pleite – allerdings lag es bestimmt nicht daran. 😀

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      3. Ich hatte da auch sowas im Hinterkopf, kann mich aber nicht erinnern, welcher Verlag das war. Die Idee ist jedenfalls gut.

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  8. Für Romane und Krimis, die ich sowieso nur einmal lese, gibt es für mich nur noch eBooks aus der OnLeihe. Verstopft die Wohnung nicht und ist per Knopfdruck wieder zurück gegeben. Kaufen würde ich mir ein eBook nie, weil man irgendwie nichts in der Hand hat und es nicht mal verschenken oder verleihen kann wie ein Buch aus Papier.
    Sachbücher oder andere Bücher die ich öfter in die Hand nehmen möchte, die gibt es bei mir nach wie vor nur in Papierform.

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